Brahms: Zigeunerlieder
Johannes Brahms (1833-1897)
Zigeunerlieder Op. 103
(Hugo Conrat nach ungarischen Volkstexten)
Moderation: Wanting Qiu (Pianistin)
Die „Zigeunerlieder“ basieren auf ungarischen Volksliedern, die Brahms durch das ungarische Dienstmädchen einer befreundeten Familie kennenlernte. Fräulein Witzl kannte diese Lieder aus erster Hand und übersetzte sie ins Deutsche. Ihr Dienstherr Hugo Conrat hat eine gereimte Version davon geschrieben und sie mit den Originalmelodien zu einer Sammlung zusammengetragen. Während eines Winterausflugs nach Budapest bearbeitete Brahms diese Volkslieder neu.
Die ursprüngliche Fassung der Zigeunerlieder für vier Singstimmen und Klavier wurde bei einem privaten Treffen von musikalisch begabten Freunden mit Brahms am Klavier uraufgeführt. Diese Version wurde bald bei Chören sehr beliebt. Danach hat Brahms die Lieder noch für Solostimme mit Klavier bearbeitet.
Der Zyklus dreht sich um das Thema Liebe. Sowohl schwärmerische, glückliche Jugendliebe als auch Eifersucht, Untreue und Liebesschmerz kommen in den stark kontrastierenden Liedern zum Ausdruck. Mit leidenschaftlichen und temperamentvollen Gesten sowie spielerischen Tänzen stellen diese Stücke gleichzeitig das freie Lebensgefühl der wandernden Zigeuner dar.